Campingplätze: Was sagt das Gesetz?
In Frankreich unterliegen Campingplätze strengen Vorschriften. Sie müssen von der Gemeinde genehmigt sein und dem Baugesetzbuch entsprechen, insbesondere in Bezug auf Gestaltung, Hygiene, Sicherheit und Umwelt.
Eine offizielle Klassifizierung
Die Plätze können mit 1 bis 5 Sternen klassifiziert oder als Naturgebiet ausgewiesen werden. Diese Klassifizierung, die von Atout France vergeben wird, basiert auf fast 200 Kriterien (Fläche, Sanitäranlagen, Dienstleistungen, Empfang...) und muss alle 5 Jahre erneuert werden.
🧾 Wissenswertes: Ein Stellplatz darf zu nicht mehr als 30 % mit einfachen Unterkünften (Mobilheime, Lodge-Zelte usw.) belegt sein – Artikel R.111-37 des Stadtplanungsgesetzes.
Welche Verpflichtungen hat ein Campingplatz gegenüber seinen Kunden?
Campingplatzbetreiber sind verpflichtet, Dienstleistungen gemäß ihren vertraglichen Verpflichtungen zu erbringen.
Obligatorische Leistungen und Aushänge
- Preise inkl. MwSt. am Eingang und an der Rezeption (Verordnung vom 27. März 1987),
- Hausordnung auf Anfrage erhältlich,
- Nummerierter Lageplan des Geländes,
- Unterscheidung zwischen Stellplätzen für „Freizeit” (Langzeitbelegung) und „Tourismus” (Kurzaufenthalte),
- Beschreibung der Ausstattung (Artikel D.331-1-1 des Tourismusgesetzbuchs),
- Einhaltung der maximalen Aufnahmekapazität.
📄 Rechnungspflicht für jeden Kunden, unabhängig von der Art der Buchung.
Sicherheitsstandards: eine Priorität
Die Vorschriften verpflichten Campingplätze, die Sicherheit von Personen und Sachen zu gewährleisten:
- Vorhandensein von Feuerlöschern, Hydranten und Wasserstellen,
- Freie Zufahrtswege für Rettungsdienste,
- Auslage von Hinweisen und Evakuierungsplänen,
- Personal, das in Risikomanagement geschult ist, insbesondere im Brandfall.
🚫 In Trockenperioden oder bei erhöhter Brandgefahr kann das Grillen mit offenem Feuer durch eine Verordnung der Präfektur verboten werden, insbesondere im Südosten.
Welche Regeln sind auf einem Campingplatz zu beachten?
Camper haben Rechte, aber auch Pflichten. Die goldene Regel: Halten Sie sich an die Hausordnung, die vor Ort ausgehängt und einsehbar ist.
Verhalten und Nutzung der Anlagen
Nachtruhe (oft von 22 bis 7 Uhr),
Instandhaltung der Unterkünfte,
Nutzung der Gemeinschaftseinrichtungen gemäß den Anweisungen.
🔔 Bei wiederholten Verstößen (Lärm, Sachbeschädigung...) kann der Betreiber einen Camper nach Anhörung seiner Erklärung ohne Rückerstattung der Kosten vom Campingplatz verweisen.
Besondere Verpflichtungen je nach Status
„Durchreisende” Camper
- Müssen die Räumlichkeiten sauber hinterlassen.
- Reinigungspauschale möglich (zwischen 50 und 100 €).
Vermietungen zwischen Privatpersonen
- Bitte überprüfen Sie, ob der Campingplatz diese Art der Unterbringung erlaubt.
- Der Betreiber kann die Einfahrt verweigern, wenn die Untervermietung nicht geregelt ist.
Eigentümer von Mobilheimen
- Müssen einen Standortvertrag mit einer Laufzeit von maximal 2 Jahren unterzeichnen.
- Vertrag mit detaillierten Angaben zu: Nutzungsrechten, Öffnungszeiten, Kosten (Wasser, Strom usw.),
- Eintrittsgebühr (1.500 bis 8.000 €), die gesetzlich vorgeschrieben ist, wenn sie im Vertrag vorgesehen ist.
⚖️ Mobilheime
Naturcampingplätze, PRL, kommunale Campingplätze: Was sind die Unterschiede?
- Gemeinde-Campingplatz: Je nach Gemeinde ganzjährig geöffnet, für alle Camper (Zelte, Wohnwagen, Wohnmobile) und unterliegt der Kurtaxe.
- PRL (Parc Résidentiel de Loisirs, Freizeitpark): ganzjährig geöffnet, jedoch nur für Mobilheime und leichte Freizeitunterkünfte. Zelte sind nicht erlaubt.
- Naturcampingplatz: näher an der Natur, nur sechs Monate im Jahr geöffnet, mit maximal 30 Stellplätzen auf einem Hektar. Außerhalb der Saison muss der Platz in seinen natürlichen Zustand zurückversetzt werden.
Wohnmobile: Welche Vorschriften gelten?
Wohnmobile haben einen Sonderstatus. Sie können frei parken, müssen jedoch bestimmte Regeln beachten:
- Das Parken ist auf öffentlichen Parkplätzen ohne Auslegen von Ausrüstung (Markisen, Keile, Tische usw.) gestattet.
- Verpflichtung zur Nutzung von Servicestellen zum Entleeren und Befüllen (5.700 in Frankreich),
- Biwakieren ist in vielen Gebieten für eine Nacht erlaubt, sofern keine örtlichen Verbote bestehen.
🚫 Wildes Campen ist verboten in:
- Naturschutzgebieten (Parks, ausgewiesene Wälder usw.),
- Innerhalb von 500 m um ein historisches Denkmal
- auf Privatgrundstücken ohne Genehmigung.
🧯 Bei Verstößen mit Feuer, Verschmutzung oder Umweltschädigung drohen Geldstrafen bis zu 1.500 €.
Im Streitfall: Was tun?
- Schriftliche Beschwerde beim Campingplatz.
- Wenn keine Lösung gefunden wird, wenden Sie sich an den Ombudsmann für Tourismus und Reisen (MTV).
- Letzter Ausweg: Wenden Sie sich an die DDPP (Direction Départementale de la Protection des Populations, Departementale Direktion für Bevölkerungsschutz) oder eine Verbraucherorganisation.
Zusammenfassung
Camping in Frankreich bedeutet, ein geregeltes, sicheres und vielfältiges Angebot zu genießen, das vom traditionellen Campingplatz über Wohnmobilstellplätze bis hin zu Mobilheimen reicht. Um einen unbeschwerten Aufenthalt zu gewährleisten, muss jedoch jeder – ob Gewerbetreibender oder Urlauber – die Regeln einhalten, seine Rechte kennen und sich an die Gemeinschaftsregeln halten. Freiheit im Zelt, ja – aber innerhalb eines bestimmten Rahmens!